Vier Tage Melbourne und ein intensives Touri-Programm sind geschafft.
Am Donnerstag habe ich Andrea am Flughafen getroffen – Wiedersehen nach über drei Monaten!
Kaum aus dem Flughafen, traf uns beide erst einmal der Temperaturschock: 15 °C!!! Andrea kam aus dem verschneiten Kanada und schwitzte, ich kam aus dem über 30 °C warmen Brisbane und fror.
Gemeinsam ging es zu Claudia, die an der Monash University ihr Auslandsemester verbringt und bei der wir übernachten durften.
Am 17. März war St. Patrick’s Day, an dem die Iren (und alle anderen Feierwütigen) die Irish Pubs stürmen. Dresscode: Hauptsache grün! Iren trugen vorzugsweise ein Shirt mit dem Aufdruck: Kiss me – I’m Irish! Ein bisschen fühlte ich mich wie auf einem riesigen Junggesellenabschied...
Den nächsten Tag haben wir bis ein Uhr mittags am Frühstückstisch verbracht – Mädchen haben viel zu erzählen, wenn sie sich drei Monate nicht gesehen haben;-)
Abends folgte ein erster Erkundungstrip durch Melbourne und spontan haben wir noch eine Great Ocean Road Tour für Samstag gebucht.
Am nächsten Morgen um sechs mussten wir den Bus in die Stadt nehmen, mein Wecker stand auf fünf – Brisbane Zeit!! Melbourne ist allerdings eine Stunde voraus...zum Glück ist Andrea um Viertel vor sechs von alleine aufgewacht und wir haben es tatsächlich noch pünktlich geschafft – ungeduscht und ungeschminkt;-)
Die Tour war anstrengend, aber ihr Geld wert. Entlang der 243 km langen, atemberaubenden Küstenstraße stoppten wir an allen Sehenswürdigkeiten, u. a. Bells Beach, Otway’s Regenwald, Die Zwölf Apostel, Loch Ard Gorge und an der London Bridge.
Der letzte Tag sollte eigentlich der Kultur gewidmet sein, aber strahlender Sonnenschein machte unsere guten Vorsätze schnell zunichte. Nach einer kleinen Sightseeing-Tour haben Andrea, Claudia, Samantha und ich es uns im Park gemütlich gemacht und die Sonne genossen...ehe am Nachmittag der Flieger nach Brisbane ging – zumindest von Montag bis Mittwoch muss ich ja auch mal studierenJ
Brisbane 21. - 23. März
Am Montag sind Andrea und ich mit Freunden in die GoMA (Gallery of Modern Art) gegangen. Die beste Ausstellung moderner Kunst, die ich bisher gesehen habe!
Das einzige, was uns nach drei Stunden aus dem Museum trieb, war die Aussicht auf Schokoladenpizza und belgische Waffeln bei Max Brenner. Wer Max Brenner nicht kennt: Eine Restaurant-Kette, bei der ausschließlich Schokolade auf der Karte steht. Heiße Schokolade in allen Variationen, Schoko-Fondue, die berühmte Schoko-Pizza, Waffeln mit Eis, Erdbeeren und geschmolzener Schokolade und Eisbecher, die selbst der größte Chocaholic kaum aufessen kann.
Am Dienstagabend ging es auf eine „Rocky Horror Picture Show“-Party. Ich muss mir unbedingt das Musical ansehen! Als ich mich nämlich à la Halloween verkleiden wollte, erntete ich nur belustigte Blicke. Bildungslücke gefunden;-)
Sydney 24. – 27. März
Der Donnerstagmorgen war für mich nicht wirklich ein Morgen; ich war nämlich noch gar nicht im Bett gewesen. Ein Assignment für die Uni musste noch fertig werden und als es um drei Uhr endlich abgeschickt war, hätte sich das Schlafen sowieso nicht mehr gelohnt.
In Sydney erwartete uns ein 32-Betten-Schlafsaal. Kein Hotelstandard, aber günstig und zentral gelegen.
Der erste Weg führte natürlich zum Hafen, um das Opernhaus und die Harbour Bridge anzuschauen. Ein traumhaftes Panorama! Die Oper habe ich mir allerdings größer vorgestellt...aber ich will den Australiern mal nicht ihr Wahrzeichen schlecht machen;-)
Am Abend haben wir uns mit Susann (die in Sydney studiert) in einer schönen, kleinen Bar getroffen. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits seit 36 Stunden auf den Beinen, aber ich habe noch tapfer bis halb zwölf durchgehalten. Am Ende waren es 40 Stunden – persönlicher Rekord.
Die Stadtführung um 10.30 Uhr war nicht machbar, da saßen wir noch im Halbschlaf bei Starbuck’s...aber zum Glück wurde noch eine zur backpacker-freundlicheren Zeit 14.30 Uhr angeboten. Im Gegensatz zu den teuren offiziellen Touren wurden wir von Studenten geführt, die in knallgrünen „I’m free“-Shirts allen Interessierten umsonst ihre Heimatstadt zeigten. Der Guide war super drauf und kannte Sydney wie seine Westentasche. Am Ende konnte jeder zahlen, was er für angemessen hielt – und ich habe niemanden gesehen, der sich einfach weggestohlen hat.
Das Bild zeigt übrigens das „Il porcellino“ vor dem Rum-Hospital. Es soll Glück bringen, dem Schweinchen die Nase zu reiben. Wie man an der goldglänzenden Farbe erkennen kann bringen andere Stellen offenbar auch Glück:-D.
Zurück im Hostel war die Party schon in vollem Gange. Jeden Abend gab es dort umsonst Goon, was viele Backpacker auch gerne in Anspruch nahmen. Wenn ihr euch jetzt fragt, warum Andrea und ich lieber verzichtet haben: Goon ist eine Art Wein-Mix, der günstigste Alkohol hier (ca. $12 für vier Liter) und auf dem Tetrapack steht: Kann Spuren von Fisch und Milch enthalten. Würdet ihr das trinken?!
Als alle genügend angeheitert waren, ging es weiter in einen Club. Die Stimmung war nicht schlecht, aber irgendwie fehlte mir und drei sehr netten anderen Backpackern das nötige Goon-Level. Wir haben also einen Spaziergang zum Hafen unternommen und uns die Wahrzeichen noch einmal bei Nacht angeschaut.
Andrea musste am Samstag leider schon zurück nach Kanada fliegen, aber ich habe mir einen schönen Tag in Manly gemacht. Die Fährfahrt dorthin ist bereits ein Erlebnis und der Strand von Manly ist ebenfalls sehr schön.
Ich hatte das Glück, das an diesem Tag ein Spenden-Event für Japan in der Stadt stattfand. Es ist natürlich ein trauriger Hintergrund, aber die Shows, die gezeigt wurden, waren trotzdem sehr unterhaltsam.
Auf der Rückfahrt stand ich ganz cool vorn an der Reling, als eine Riesenwelle die Fähre erwischt hat. Zum Glück hatte ich mir vorher mein Handtuch gegen den Wind umgewickelt – das hat einiges abgehalten, die anderen sahen aus wie begossene Pudel.
Bevor es am Sonntag zurück nach Brisbane ging, standen noch zwei typische Touri-Sachen auf meiner Liste: ein Besuch des Marktes in „The Rocks“ und dann ein Spaziergang über die Harbour Bridge. Alle anderen scheinen die Schilder gesehen zu haben, dass eine Seite der Brücke ausschließlich für Radfahrer ist...ich natürlich nicht. So habe ich in der Mitte einen freundlichen Wachmann getroffen, der mich wieder an den Anfang eskortiert hat.
Normale Reisen scheint es für mich nicht zu geben, irgendetwas passiert immer. Also abwarten, in welche Fettnäpfchen ich auf meinem nächsten Trip trete: Von Donnerstag bis Montag geht es nach Alice Springs und von dort aus auf eine dreitägige Tour zum Uluru, den Olgas und dem King’s Canyon.
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